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"Streit über Wiedereinführung der Vermögensteuer
Steuergewerkschaft für Aufhebung des Bankgeheimnisses
Verbandschef Dieter Ondracek: Schutz der Kunden behindert die Erfassung
aller Kapitaleinkünfte" SZ 28.7.99
S. 1
*
"Kampf gegen organisierte Kriminalität
Europäische Dachverbände unterzeichnen Charta ...
Zur Unterstützung von Polizei und Justiz im Kampf gegen das organisierte
Verbrechen haben fünf europäische Dachverbände der Rechtsanwälte,
Notare, Buch- und Rechnungsprüfer und der Steuerberufe am Dienstag
eine Charta unterzeichnet. ... der Mißbrauch von Berufsgeheimnissen
sowie die Annahme von Klientengeld, ohne die Identität der Klienten
zu überprüfen, sollte verboten werden." FAZ 28.7.99 S. 7
*
"Datenklau bei Gysi
Festplatten aus drei Abgeordneten-Computer entwendet
... Offenbar hatten die Täter wenig Mühe dabei. ...
Erst nach Feststellung des Datenklaus hat der Sicherungsdienst des Bundestages
eine Überwachung rund um die Uhr übernommen. ... Unklar ist,
ob außer den PC-Festplatten noch weitere Unterlagen oder Gegenstände
aus Gysis Büro gestohlen wurden. Unklar ist vorerst auch, ob der Einbruch
gezielt den Daten auf den Computern des PDS-Fraktionsvorsitzenden galt."
ND 28.7.99 S. 1
Lokales
Berlin
"Angst vor totaler Kontrolle
Firmenleitung von 'Mister Minit' will Videokameras installieren
... Der Dienstleister für Schuhreparaturen, Schlüsselersatz,
Gravuren und Stempel will seiner Kundschaft und somit auch den Angestellten
in einer extra eingerichteten Zentrale auf die Finger schauen - per Videokamera.
... Adressaten des besagten Rundschreibens waren die hauseigenen Filialen.
Vor allem ein Satz stieß den Beschäftigten auf: 'Gleichzeitig
hoffen wir im Interesse aller loyalen und ehrlichen Mitarbeiter (...) die
Material- und Zeitdiebstähle verhindern zu können'. Das böse
Wort der 'totalen und unerlaubten Überwachung' machte die Runde. ...
Die Unternehmensführung zog die Notbremse. Marketing-Leiter Wolfgang
Westerhaus räumte gegenüber der Berliner Morgenpost ein, daß
'unglückliche Begriffe' gewählt worden seien. Nicht die Mitarbeiter
sollten kontrolliert werden, man wolle lediglich mögliche Langfinger
unter der Kundschaft orten. ... Dieser Argumentation folgen Beschäftigte,
Gewerkschaften und Datenschützer nur skeptisch. ... Die stellvertretende
Berliner Datenschutzbeauftragte Claudia Schmid: 'So lange sich die Videoüberwachung
lediglich auf öffentliche Verkaufsflächen beziehen, wie in Kaufhäusern
üblich, ist dagegen nichts einzuwenden.' Allerdings: 'Es darf keine
Totalüberwachung geben. Es müssen Räumlichkeiten zur Verfügung
stehen, in die sich das Personal zurückziehen kann. Wir werden Mister
Minit im Auge behalten.' ... Landesvorsitzende der Gewerkschaft Handel,
Banken und Versicherungen (HBV) Manfred Birkhahn: ... 'Uns macht Sorgen,
daß die Technik immer ausgefeilter und damit immer schwerer zu kontrollieren
ist. Wir werden uns mit den neuen Methoden auseinandersetzen müssen.'
... In den Kaufhäusern werden die Bänder in der Regel nach wenigen
Tagen gelöscht. Ein Verfahren, das in den meisten Fällen in einer
Betriebsvereinbarung zwischen Personalvertretung und Geschäftsleitung
festgelegt ist." MoPo 28.7.99 S. 10
*
"Kneipen, Straßen und die U 8 sind 'gefährliche
Orte'
... An einem sogenannten gefährlichen Ort dürfen Polizisten
jeden kontrollieren. Dazu zählt insbesondere die Identitätsfeststellung:
Die Beamten können Ausweise und Pässe kontrollieren, was sie
ohne begründeten Verdacht sonst nicht dürften. ... Ein Fahnder
gegenüber der 'Berliner Zeitung': 'Natürlich konzentrieren wir
uns bei unseren Überprüfungen auf unsere Klientel und kontrollieren
nicht einfach wild darauflos.' ... Ebenso gilt die U-Bahn-Linie 8 als gefährlicher
Ort. Auch hier wird schwunghaft mit Rauschgift gehandelt. Die Berliner
Verkehrsbetriebe haben zwar offiziell keine Kenntnis von der polizeilichen
Einstufung ... In anderen Bundesländern wie beispielsweise in Hamburg,
können Polizisten im Kampf gegen die Kriminalität auch ohne diese
gesetzliche Regelung arbeiten. 'Wir kontrollieren eine Person nur dann,
wenn wir einen konkreten Verdacht haben', sagte ein Sprecher der Hamburger
Polizei." BerlZtg 28.7.99 S. 20
"Auch ein Kiosk kann gefährlicher Ort sein
Wo Polizei in der Stadt besondere Befugnisse hat ...
Wo sich allerdings jene Örtlichkeiten befinden, gehört zu den
gut gehüteten Geheimnissen der Berliner Polizei. Sie befürchtet,
daß bei Bekanntgabe das Sicherheitsgefühl der Bürger unnötig
beeinträchtigt wird. ... So aber überzieht die Polizei in unregelmäßigen
Abständen die gefährlichen Orte mit Razzien ... Dabei sind die
Beamten aus polizeilicher Sicht befugt, Personen bar jeden ersichtlichen
konkreten Grundes zu identifizieren, die so gewonnenen Daten auf Kontroll-Listen
zu speichern sowie Leute und deren Sachen zu durchsuchen und Platzverweise
zu erteilen oder unliebsame Personen am Stadtrand auszusetzen." ND
28.7.99 S. 17
"Berlins gefährliche Orte geheim
Auf 36 ist die Zahl der als gefährlich eingestuften Ortlichkeiten
in Berlin angewachsen. Vor zwei Jahren waren es noch 30 gewesen."
ND 28.7.99 S. 1